Die Vorlesung mit der Maus

Tele-Teaching-Projekt VIROR - Chancen für Alumni-Vorlesung im Internet

Die Virtuelle Universität Oberrhein (VIROR), ein Verbundprojekt der badischen Universitäten Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim, ging zum Semesterbeginn ans Netz. Die vier Hochschulen wollen damit ihr gemeinsames Potential an multimedialer Technik nutzen, um Lehre und Studiermöglichkeiten noch effektiver zu machen und ein international konkurrenzfähiges Lehrangebot aufzubauen. Sie tauschen Vorlesungen über Datenleitungen aus, führen gemeinsame Tele-Seminare durch und entwickeln neue multimediale Lehr- und Lernmodule. Auch Partner aus der Industrie sind an VIROR maßgeblich beteiligt. Das Projekt wird vom Land während der nächsten fünf Jahre mit 8,8 Millionen Mark gefördert.

Das VIROR-Prinzip: die Vorlesung mit der Maus. "Das Internet wird die traditionellen Medien der Universität, Vorlesung, Seminar, Praktikum und Buch, sicher nicht verdrängen", so der Prorektor für Forschung, Prof. Heinz Hornen "aber es wird sie doch durch seine vielfältigen neuen Möglichkeiten ergänzen." Unter anderem übertragen die Universitäten Heidelberg und Mannheim Tele-Vorlesungen zu den Themen "Computersimulationen" und "Rechnernetze". Die Vorlesung "Computersimulationsmethoden" in Heidelberg richtet sich an alle, die "einen kleinen Teil der Welt" simulieren möchten. Für die Vorlesung ist kein Spezialwissen notwendig.

Die Tele-Vorlesung "Rechnernetze" der Universität Mannheim behandelt die Grundlagen der Kommunikation zwischen Rechnern, vor allem via Internet, lokale Rechnernetze, ISDN und anderes mehr. Die Vortrage sind weltweit im Internet - zum Beispiel auch für "Home-learning" - verfügbar.

Außerdem stellt sich VIROR mit der Multimedia-Ringvorlesung "Zukunft der Bildung - Bildung der Zukunft" und einem Tele-Seminar zum Thema "Sicherheit in der Kommunikationstechnik" einer breiten Öffentlichkeit vor.

VIROR kann auch als Vorbild dazu dienen, Vorträge für die Heidelberger Alumni weltweit per Internet zu übertragen - beispielsweise das Heidelberger "Studium Generale". Der Physiker Prof. Dieter W. Heermann, Ansprechpartner des Projekts in Heidelberg, prüft zur Zeit die technischen Möglichkeiten für dieses Alumni-Vorlesungsprogramm.

Peter Saueressig