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   ALUMNI REVUE - WINTER 2006/2007
       

    
    
 

Alumni in aller Welt


Heidelberg-Alumni vereint in Luxemburg

Heidelberg Alumni Luxemburg (HALU) gegründet

Robert Soisson war die Aufregung dann doch noch anzumerken. „Der Minister kommt gleich!“, teilte der sonst so gelassene Luxemburger den eintreffenden Freunden etwas nervös mit. Diesem Abend im November waren Monate intensiver Vorbereitungen vorangegangen: Schließlich sollte der luxemburgische Alumni-Club der Universität Heidelberg aus der Taufe gehoben werden – die erste internationale Alumni-Vereinigung von Ehemaligen der Ruperto Carola, die durch das DAAD-Förderprogramm „Alumni-Plus“ ermöglicht wurde. Neben den Alumni der Ruprecht-Karls-Universität hatten sich auch viele Gäste angekündigt – darunter der Bildungsminister Luxemburgs. Soisson wollte also sichergehen: Ob denn auch genügend Begrüßungsmappen für alle da seien? Und wo sind die Gläser für den Wein – schließlich müsse man doch nachher auf die Gründung anstoßen!

Die ersten Impulse für die Clubgründung liegen im Jahr 2004. Damals hatte Heidelberg Alumni International ein Ehemaligentreffen in Luxemburg veranstaltet. Schon im Vorfeld hatte es erste Gespräche mit Robert Soisson, der in den siebziger Jahren in Heidelberg studierte, und anderen Ehemaligen aus Luxemburg gegeben. Auf dem Sommertreffen zum zehnjährigen Jubiläum im Juli dieses Jahres konnte man an diese Vorbereitungen anknüpfen. Silke Rodenberg, die Leiterin von Heidelberg Alumni International, erinnert sich gerne an die Begegnungen mit den Ehemaligen aus Luxemburg bei den beiden Treffen: „Wir haben 2004 und beim Sommertreffen wirkliche nette Stunden verbracht – in diesem Kreis fühle ich mich sehr wohl.“ Diese positive Atmosphäre war die richtige Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit der Universität Heidelberg und der luxemburgischen Alumni: Die Heidelberger Alumni-Initiative stellte mit ihrer Datenbank den Kontakt zu den luxemburgischen Ehemaligen her und gab – beispielsweise durch die Versendung von Einladungen und die Ankündigung der Clubgründung auf der Internetseite von Heidelberg Alumni International – vorbereitende Unterstützung. Der Kontakt wurde dadurch erleichtert, dass Philippe Bayer, Mitarbeiter von Heidelberg Alumni International, in Luxemburg lebt. Robert Soisson sorgte seinerseits in Luxemburg für die Organisation der Gründungsveranstaltung – von der Klärung rechtlicher Fragen wie dem Inhalt der Vereinssatzung bis zur Entscheidung über geeignete Räumlichkeiten für den großen Tag.

Die „Kulturfabrik“ der Stadt Esch-sur-Alzette, wo sich die Alumni für die Gründung versammelten, war bis auf den letzten Platz besetzt, als François Biltgen, der luxemburgische Minister für Kultur, Hochschulwesen und Forschung, die Teilnehmer begrüßte. „Mobilität, Internationalität und Mehrsprachigkeit“, so Minister Biltgen, seien die „drei Grundprinzipien“ der luxemburgischen Universität: Die Mehrsprachigkeit der Studierenden werde unterstützt, indem in jedem Fach Lehrangebote in mindestens zwei Sprachen gegeben werden, bis zu 40 Prozent der 4 000 Studierenden sollen einmal über internationale Austauschprogramme nach Luxemburg kommen, und im Gegenzug fordere die Luxemburger Universität von ihren Studierenden, im Rahmen eines Bachelor-Studienganges mindestens ein Semester im Ausland zu studieren. Dies, erklärte François Biltgen, sei ohne den Aufbau internationaler Netzwerke undenkbar: „Daher bin ich froh über Alumniveranstaltungen wie diese.“

Den besten Beweis für die Bedeutung von internationalen Netz-werken lieferte die Anwesenheit von Rafik Schami. Der aus Syrien stammende Schriftsteller und Erzähler gehört zu den meist gelesenen und bekanntesten zeitgenössischen deutschsprachigen Autoren. Als Heidelberger Alumnus folgte er gerne der Einladung seines alten Kommilitonen Soisson und bereicherte den Abend mit Erinnerungen an die Studienzeit am Neckar.

Die bildungspolitische und kulturelle Bedeutung des Alumnivereins unterstrich auch die Anwesenheit von Jean Tonnar, Vertreter der Stadtverwaltung von Esch-sur-Alzette, sowie einer Vertreterin des städtischen Kulturausschusses und einer Repräsentantin der deutschen Botschaft. Die ehemalige Stahlmetropole Esch-sur-Alzette, die die zweitgrößte Stadt in Luxemburg ist und den Niedergang ihres wichtigsten Wirtschaftszweiges erleben musste, setzt große Hoffnungen darauf, die zweite Heimat der luxemburgischen Hochschule zu werden. So entwickelten die Teilnehmer der Gründungsveranstaltung noch während der ersten Sitzung Ideen zu den verschiedensten Projekten, wie einem gemeinsamen Besuch des zukünftigen Universitätsgeländes. Ein Programmpunkt war aber für viele wichtig, dies wurde später beim gemeinsamen Abendessen deutlich: „Nach Heidelberg müssen wir einmal im Jahr mindestens fahren!“

Die offiziellen Gründungsprozeduren hatten übrigens nicht lange gedauert. Als Silke Rodenberg schließlich den wenige Minuten zuvor gewählten Vorsitzenden Robert Soisson mit der Übergabe eines Vereins-Schildes mit dem Heidelberger Universitätslogo beglückwünschte, war längst alle Nervosität aus dessen Gesicht gewichen. „Und nun können wir endlich auf die Gründung des Heidelberger Alumni Clubs Luxemburg anstoßen!“ rief Soisson seinen alten Freunden und neuen Clubmitgliedern zu. Genug Gläser waren ja da.

Gabriel A. Neumann

Rafik Schami

Erzähler und Heidelberger Alumnus

Mit Erzählungen, die wie moderne Ge¬schichten aus „1001 Nacht“ klingen, ist Rafik Schami bekannt geworden. Schon im Jahr 1971 kam der damals 25jährige nach Deutschland, um hier seine Ausbil¬dung als Chemiker fortzuführen – und um der Zwangsrekrutierung in die syri¬sche Armee zu entgehen. Die Gründung von HALU nützte Schami für eine Tour¬nee durch das Land. Eine ganz beson¬dere „Lesung“ – als begnadeter Erzähler liest Schami nicht aus seinen Büchern, sondern trägt dem Publikum seine Ge¬schichten frei vor – durften die Anwe¬senden der Gründungsveranstaltung erleben. Schami teilte mit ihnen seine Er¬innerungen an die Jahre an der Universi¬tät Heidelberg: „Als ich in Heidelberg an¬kam, erlebte ich zwei Überraschungen: Die Straßenbahnen waren genauso alt wie die in Damaskus – und dabei hatte ich mir Deutschland immer so modern vorgestellt. Die zweite Überraschung war: lauter Studenten aus Luxemburg. Die Straßenbahnen sind inzwischen erneuert worden, aber die Freunde aus der Zeit sind noch die alten.“ Darun¬ter auch Robert Soisson, der ihm – als Zimmernachbar im Wohnheim „CA“ – zu dem zur Aufenthaltsverlängerung nötigen Einkommensnachweis verhalf. „Er hat das Geld, dass ich von meinem Vater in Syrien bekam, mir von seinem luxemburgischen Konto nochmals über¬wiesen. So hielt mich der Beamte von der Ausländerbehörde für so etwas wie einen Ölscheich, fragte nicht weiter und ich konnte bleiben.“

Gabriel A. Neumann

Die Email-Adresse von HALU lautet: halu@alumni.uni-heidelberg.de
Fragen zu allen HAI-Clubs beantworten wir Ihnen unter: clubs@alumni.uni-heidelberg.de

 


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Heidelberg, den 19. Februar 2006