Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Alumni in aller Welt

"Geselligkeit": Erster Alumni-Clubausflug nach Heidelberg

HALU auf dem "Herbst"

 

Bei der Planung dachten wir, wir müssten zwei große Reisebusse chartern", meinte Robert Soisson, Präsident des luxemburgischen Clubs der Heidelberger Alumni (HALU). "Jetzt sind es doch etwas weniger geworden, aber das macht nichts; Luxemburg ist ja auch ein kleines Land!" HALU ist Ende 2006 gegründet worden. Die erste gemeinsame Reise in die Stadt ihrer Alma Mater stand unter dem Leitwort "Geselligkeit".

 

Trotz des angekündigten Schauerwetters machten sich am letzten Septemberwochenende 15 Mitglieder von HALU auf, um ein paar Tage in ihrer ehemaligen Studienstadt am Neckar zu verbringen - und wurden nicht nur von Petrus belohnt: Viel Spaß brachte die Bootsfahrt nach Neckarsteinach bei strahlendem Sonnenschein. Auch beim Besuch des Heidelberger Herbstes - des legendären Altstadtfestes, bei dem die ganze Innenstadt zwischen Karlstor und Bismarckplatz mit Ständen, Buden, Bühnen, Märkten, Kleinkunst, Musikbands und vielen, vielen Menschen vollgestopft ist - blieben lediglich die Straßen trocken.

 

Der "Churpfälzer Markt" versetzte die Alumni in eine längst vergangene Welt: Der gesamte Uniplatz wurde nur von Kerzen und Öllampen erhellt. Gaukler, Händler und Handwerker in mittelalterlichen Kostümen boten ihre Künste an, ein Zuber im Badhaus lockte zum gemeinsamen Bad, und auf einer Bühne sorgten Musiker und Schausteller für weitere historische Stimmung. Unsere Besucher entschieden sich aber, anstelle von Met und Dunkelbier lieber den neuen Wein auf dem Kornmarkt zu probieren. Hier im herbstlich dekorierten Weindorf herrschte bereits eine heitere Atmosphäre - der 2007er Wein scheint ein guter Jahrgang zu werden.

 

Nach diesem Aperitif meldete sich bei den Alumni der Hunger. Doch die Enttäuschung war groß, da das reservierte Restaurant aufgrund des Altstadtfestes nur eine sehr eingeschränkte Karte bereithielt, die den durchaus genussvollen Luxemburgern nicht zusagte. Was tun? Zur perfekten Abendessenszeit um viertel nach acht auf dem "Herbst" einen Tisch zu finden, gestaltete sich als recht schwierig - verschiedene Blicke in mehrere Restaurants bestätigten, was man in den Gassen schon vermutet hatte: Alles voll besetzt.

 

Schließlich griff Anne Schumacher beherzt zum Telefon und versuchte damit ihr Glück. Marc Origer schlug dann die Kulturbrauerei vor, und so fand sich in Teamarbeit nicht nur ein soeben frei gewordener Tisch, sondern auch ein wirklich hervorragendes Essen.

 

Bereits am Vorabend beim Empfang in der Bel Etage des Heidelberg Center for American Studies (HCA), einem der jüngsten Zweige der Ruperto Carola, waren die Luxemburger von Vertretern der Universität begrüßt worden. Erst im Jahr 2006 ist dieses interdisziplinäre Forschungszentrum, das zu Studienzeiten der meisten Alumni noch nicht existierte, ins Curt und Heidemarie Engelhorn Palais in der Hauptstraße gezogen. Die kunstvoll restaurierten Räume sind eine wahre Augenweide und boten einen festlichen Rahmen für den Empfang der Gäste.

 

Nach der Begrüßung im Kaminzimmer durch Silke Rodenberg, Leiterin von Heidelberg Alumni International, erzählte Dr. Wilfried Mausbach, Geschäftsführer des HCA, Wissenswertes zur Forschung und Lehre des Instituts. So bietet es neben einem einjährigen, englischsprachigen Aufbaustudiengang M.A. in American Studies (MAS) ein dreijähriges Promotionsprogramm an. "Wir sind besonders stolz auf die große internationale Nachfrage nach unseren Studienangeboten", so Mausbach. "Für den MAS haben sich bereits Studierende aus über 40 Ländern in aller Welt beworben."

 

Nach einer kleinen Führung durch die barocken Räume lud das Auslandsamt zum gemeinsamen Abendessen ins "Schnookeloch" ein. Zum Dessert gab es für Anne Soisson eine Überraschung: Hans, der Chef des Schnookelochs, zauberte für sie hinter der Speisekarte einen Geburtstagskuchen hervor, und der Klavierspieler spielte ein "Happy birthday" dazu. Sehr spät am Abend zogen einige noch weiter. Wie in alten Zeiten feierte man in der Unteren Straße bis zur letzten Runde.

 

Eine Mail von Malou und Robert Baddé bringt die Stimmung des Wochenendes auf den Punkt: "Mir soen nach eng Kéier merci fir all schéi Momenter." - "Wir sagen noch einmal Danke für all die schönen Momente." Einig sind sich die Teilnehmer darin, dass die Luxemburger Heidelberg-Fahrten jedes Jahr stattfinden sollten. Sowohl auf dem Schiff, als auch beim Abendessen in der Kulturbrauerei und beim sonntäglichen Abschiedsbrunch im Café Burkardt wurden reichlich Vorschläge gesammelt, was man im nächsten Jahr unternehmen könnte: Die Schwetzinger Festspiele im Barockschloss, der Heidelberger Frühling mit seinen Konzerten, die Vierburgenbeleuchtung in Neckarsteinach oder doch lieber das Ladenburger Altstadtfest? Einig sind sich die Luxemburger, dass Ausflüge und Feste der näheren Umgebung miteinbezogen werden sollen. Vielleicht dann auch mit zwei vollbesetzten Reisebussen.

 

Ulrike Bliß

 

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Fragen oder Anregungen zu diesen Seiten: Philippe Bayer
Stand: 6. Januar 2008