Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Startseite Heidelberg Alumni International Adresse und TelefonSucheÜberblick













    [Startseite] -> [Service] -> [Alumni Revue] -> [Inhalt Dezember 2005] -> [Alma Mater]
    
    
   ALUMNI REVUE - DEZEMBER 2005
       

    
    
 

Alma Mater


Guter Rat für die Universität

Er tritt selten in Erscheinung, verfügt aber über viel Einfluss: der Universitätsrat

Die Universitäten Heidelberg und Mannheim streben eine verbesserte Zusammenarbeit an. Die beiden Hochschulen wollen in Bereichen wie den Wirtschaftswissenschaften, der Lehrerausbildung und der Informatik enger kooperieren, die Universität Heidelberg die Interdisziplinarität stärken. Die damit verbundenen Veränderungen zur Hervorhebung ihrer Stärken bringen für die Hochschulen auch Einschnitte mit sich. Vor allem die Zukunft des traditionsreichen Alfred-Weber-Instituts für Volkswirtschaftslehre (AWI) der Universität Heidelberg wurde nicht nur von ihren Angehörigen intensiv diskutiert: Auch in den großen deutschen Zeitungen tauchte das Thema auf. Schließlich befasste sich der Senat, das bisher wichtigste Gremium der Ruperto Carola, mit der Frage. Doch den vorläufigen Schluss­punkt setzte ein anderes Gremium: Auf Beschluss des Universitätsrates kam eine Arbeitsgruppe zusammen, die das Konzept für die weitere Arbeit des AWI entwarf.

"Die Diskussion um das AWI ist ein sehr emotional geladenes Thema, bei dem sich strukturelle Fragen mit denen der Forschung und Lehre überschneiden", erklärt Tobias Just, Leiter der Geschäftsstelle des Universitätsrats, die ungewohnt große Aufmerksamkeit für das Gremium. Dabei gibt es den Universitätsrat bereits seit dem Jahr 2000 - eingerichtet im Zuge der Reform der Universitäten Baden-Württembergs. Just nennt als Beispiel für wichtige Entscheidungen, an denen der Universitätsrat mitwirkte, das Strategiepapier als "sichtbarstes Ergebnis". Der Universitätsrat setzt sich mit Struktur-, Wirtschafts- und Finanzfragen auseinander, das Gremium trägt laut Landeshochschulgesetz (LHG) die "Verantwortung für die Entwicklung der Hochschule und schlägt Maßnahmen vor, die der Profilbildung und Erhöhung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit dienen."

Die Neuerung: Ein Großteil seiner Mitglieder kommt von außerhalb der Universität, im derzeitigen Universitätsrat stehen sieben Angehörigen der Hochschule sechs Personen aus Wirtschaft, Industrie, Kultur oder anderen Bereichen der Gesellschaft gegenüber. Das neue LHG verschiebt die Gewichte zugunsten einer Mehrheit der externen Mitglieder. Bei den Ende 2006 anstehenden Neuwahlen werden die Mitglieder des Universitätsrats von einem Ausschuss vorgeschlagen. Dieser hat fünf Mitglieder: je zwei Angehörige des Senats und des bisherigen Rats mit je einer Stimme sowie einem Vertreter des Landesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit zwei Stimmen. Schließlich bedarf die Liste der Zustimmung des Landes - damit ist die einvernehmliche Zusammensetzung des Gremiums durch Universität und Land gewährleistet. Der Rektor, die Prorektoren und ein Vertreter des Ministeriums nehmen nur beratend und ohne Stimmrecht an den Sitzungen teil.

Dass der Universitätsrat im LHG "Aufsichtsrat" genannt wird, zeigt, wie bedeutend die wirtschaftliche Verantwortung des Gremiums für die Landesregierung ist. Aufsichtsräte sind in Deutschland bisher zum Beispiel von Unternehmen der freien Wirtschaft bekannt. Eine Universität als solches anzusehen, ist ein neuer, von vielen misstrauisch beäugter Gedanke. Als zudem das neue LHG von 2005 dem Universitätsrat weitere Kompetenzen gegenüber dem Senat einräumte, sahen viele Angehörige der Universität den Senat entmachtet. "Die Abwertung des Senats im neuen LHG war nichts, worauf der Universitätsrat gewartet hat," betont Just, und hinsichtlich der Frage der Kooperation von Heidelberg und Mannheim verweist er auf die "inzwischen großen Gemeinsamkeiten" hin. "Da gibt es keinen Konkurrenzgedanken", meint Just: Der Universitätsrat sei darauf angewiesen, dass bei der Entscheidungsfindung der Senat seine fachliche Kompetenz in den Beratungsprozess einbringe. "Da die Diskussion um das AWI im Spannungsfeld gesamtuniversitärer Interessen und hochschulpolitischer Perspektive vor sich geht, wird eines deutlich: Es geht dem Universitätsrat keineswegs darum, irgendetwas abzubauen, sondern darum, Neues zu entwickeln, damit die Universität ihre Spitzenposition weiter ausbauen kann."

Gabriel A. Neumann

 


Nächster Artikel
Inhalt

 

 

Zurück

Top

 

Startseite | Wir über uns | Service | Veranstaltungen
Anmeldung | Login E-Mail | Alumni.med.Live
Kontakt | Suche | Überblick
Impressum | Datenschutzerklärung

 

Senden Sie Fragen oder Anregungen zu diesen Seiten an Philippe Bayer
Heidelberg, den 2. Januar 2006