Alma Mater

Auch eine Art Exzellenzinitiative

Lautenschläger-Forschungspreis 2007 an Matthias Hentze und Andreas Kulozik

Mit 250 000 Euro lässt sich in der Wissenschaft schon etwas auf die Beine stellen. Das dachte sich wohl auch Manfred Lautenschläger, als er 2001 einen in dieser Höhe dotierten Forschungspreis stiftete. Das Preisgeld soll bei der Durchführung oder Vollendung eines Projekts helfen und dabei besonders zur Förderung internationaler Wissenschaftskooperationen sowie zur Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern im Rahmen dieses Projekts beitragen. Es können Forscher der Universität Heidelberg ausgezeichnet werden oder solche, die der Ruperto Carola in wissenschaftlicher Kooperation verbunden sind.

In diesem Jahr durften sich zum ersten Mal gleich zwei Wissenschaftler freuen: Professor Matthias Hentze vom Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) und Professor Andreas Kulozik, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik, werden gemeinsam über die Verwendung des Fördergelds verfügen. In ihrer wissenschaftlichen Kooperation beschäftigen sie sich u.a. mit der körpereigenen Qualitätskontrolle beim Ablesen von Geninformationen - versagt dieser Kontrollmechanismus, kann das zu bestimmten Erbkrankheiten wie beispielsweise der Thalassämie führen, aber auch zu Krebs.

Mit dem Preisgeld sollen die Forschungen dazu weiter vorangebracht werden, sie könnten unter anderem in der Entwicklung neuer Medikamente münden. Ermöglicht wird diese Zusammenarbeit zwischen Universität und EMBL durch die "Molecular Medicine Partnership Unit", einem 2002 begründeten joint venture zwischen beiden Institutionen, bei dem Hentze und Kulozik seinerzeit maßgeblich beteiligt waren. Eine weitere gute Nachricht bei der diesjährigen Preisverleihung aber hatte sich Manfred Lautenschläger bis ganz zum Schluss aufgehoben: Ab 2008 nämlich soll die bislang alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung jährlich verliehen werden. Keine Frage: eine Exzellenzinitiative der ganz besonderen Art.

Oliver Fink