Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Startseite Heidelberg Alumni International Adresse und TelefonSucheÜberblick













    [Startseite] -> [Service] -> [Alumni Revue] -> [Inhalt Dezember 1999] -> [Heidelberger Splitter]
    
    
   ALUMNI REVUE - DEZEMBER 1999
       

    
    
 

Heidelberger Splitter


Neu gemischt

Gemeinderatswahl: 15 neue Stadträte - schwache Wahlbeteiligung

Mit einer schwachen Wahlbeteiligung endete am 24. Oktober die Gemeinderatswahl: Nur 48,8 Prozent der Wahlberechtigten (1994: 66,9 Prozent) gingen an die Urnen, obwohl auch EU-Bürger wählen durften. Zuvor war mit zum Teil harten Bandagen um die vierzig Sitze gekämpft worden. Vor allem über die Verkehrspolitik - pro und contra Straßenbahn, Ampelschaltungen und Tunnellösungen - und mit Slogans wie "Wir regeln den Verkehr" (Freie Wähler) und "Heidelberg nicht rechtsrum" (SPD) versuchten die Parteien und Vereinigungen, Wählerinnen und Wähler für sich zu gewinnen.

Heidelberger Alumnus als Gewinner

Die große Gewinnerin der Gemeinderatswahl war die bürgerlich-konservative Wählervereinigung "Die Heidelberger", die von zwei auf fünf Mandate wuchs. Ihr kam die Popularität ihres Spitzenkandidaten zugute, des Heidelberger Alumnus Wolfgang Lachmauer, der letztes Jahr für das Amt des Oberbürgermeisters kandidiert hatte: Er erhielt mit Abstand die höchste Stimmenzahl aller angetretenen Kandidaten.

Auch die Alumna Margret Dotter aus Schweden profitierte vom Bekanntheitsgrad, den sie durch ihre Kandidatur erlangt hatte. Sie errang auf der Liste der CDU auf Anhieb ein Mandat. Dennoch konnten die Christdemokraten keine Gewinne verzeichnen und blieben bei ihren 14 Sitzen. Auch die SPD hielt ihre Mandatszahl (zehn). Die FDP hingegen konnte die Zahl ihrer Sitze auf zwei verdoppeln. Erstmals in das Heidelberger Stadtparlament zog die PDS ein. Verlierer der Wahl war die Grün-Alternative Liste (GAL), die nur noch sechs Sitze (vorher: sieben) erhielt.

Jurastudentin jüngste Stadträtin

Bemerkenswert am neuen Gemeinderat ist der hohe Anteil an Frauen: 16 von 40 Stadträten, also 40 Prozent, sind weiblich. Außerdem sind immerhin 15 Sitze mit "Novizen" neu besetzt worden. Die jüngste Stadträtin im neuen Gemeinderat ist ein Mitglied der Universität: die 25-jährige Jurastudentin Fidan Ulucan-Kilic. Sie ist eine "Deutsche mit türkischen Wurzeln", wie die Lokalpresse schrieb. Geboren im Osten der Türkei, kam sie mit neun Jahren nach Deutschland. Hier absolvierte sie nicht nur die Schule mit hervorragenden Leistungen, sondern wurde auch im Studium als Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert. Seit zwei Jahren hat sie einen deutschen Pass. "Als Migrantenkind will ich zeigen, dass ich bereit bin, Verantwortung für diese Gesellschaft zu übernehmen", verriet Fidan Ulucan-Kilic nach der Wahl. Verantwortung für die Stadt in den nächsten fünf Jahren müssen aber alle vertretenen Fraktionen im Gemeinderat zeigen. Denn es gibt zwar auf dem Papier eine sogenannte "bürgerliche Mehrheit" (CDU, Heidelberger, Freie Wähler), sie ist aber sehr heterogen zusammengesetzt. Die Stadträte sind deshalb zu einer sachorientierten, vernunftbetonten Politik gezwungen, die sich ihre Mehrheiten bei vielen Entscheidungen erst erarbeiten muss. "Da muss man sich gegenseitig zuhören", erläutert Oberbürgermeisterin Beate Weber, "und das tut der Sache gut."

Die Arbeit des neu gemischten Gremiums in den nächsten fünf Jahren wird mit Spannung erwartet.

Peter Saueressig

 


Nächster Artikel
Inhalt

 

 

Zurück

Top

 

Startseite | Wir über uns | Service | Veranstaltungen
Anmeldung | Login E-Mail | Alumni.med.Live
Kontakt | Suche | Überblick
Impressum | Datenschutzerklärung

 

Senden Sie Fragen oder Anregungen zu diesen Seiten an Philippe Bayer
Heidelberg, den 14. Juli 2003