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   ALUMNI REVUE - JULI 1997
       

    
    
 

Titel


Die erste Station

Das Internationale Studienzentrum

Der amerikanische Schriftsteller und Heidelberg-Reisende Mark Twain war nach eingehenden philologischen Studien davon überzeugt, "daß ein begabter Mensch Englisch in dreißig Stunden, Französisch in dreißig Tagen und Deutsch in dreißig Jahren lernen kann." Ganz so pessimistisch brauchen die Studierenden am Internationalen Studienzentrum die Lage nicht einzuschätzen: Sie sollen Deutsch in zwei Semestern lernen.

Das Internationale Studienzentrum (ISZ) bereitet ausländische Studierende auf das Fachstudium in Deutschland vor. Somit ist es für viele Ausländer, die in Heidelberg studieren, der erste intensive Kontakt mit der deutschen Sprache - die "erste Station". Das ISZ wurde 1991 als zentrale Einrichtung der Universität neu gegründet. In ihm gingen das Studienkolleg und die Landesinstitution Internationales Studienzentrum auf, deren Domizil, das ehemalige Schloßhotel. heute als Wohnheim genutzt wird. Das ISZ gliedert sich in zwei Bereiche: in das Studienkolleg und in das Kolleg für deutsche Sprache und Kultur. Seit Ende der fünfziger Jahre bietet das Studienkolleg im Neuenheimer Feld fachspezifische Kurse an, die die Studierenden auf ein späteres Fachstudium hinführen - natürlich in deutscher Unterrichtssprache. Sie werden mit der "Feststellungsprüfung" abgeschlossen. Als zweite Säule des ISZ hat das Kolleg für deutsche Sprache und Kultur seinen Sitz im Max-Weber-Haus direkt am Neckar. Die 1847 erbaute Villa beherbergte einst nicht nur so berühmte Wissenschaftler wie Georg Gottfried Gervinus, Ernst Troeltsch und Max Weber, sondern war über drei Generationen hinweg ein intellektuelles Zentrum Heidelbergs. In diesem Ambiente einer weltoffenen Geistestradition bereiten sich die Studierenden in einer Grund- und Aufbaustufe auf die "Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang" (DSH, früher: PNdS) vor.

Doch lernen allein ist nicht alles. "Wir verstehen uns nicht nur als Sprachvermittler. Wir versuchen die Studierenden mit der deutschen Gesellschaft vertraut zu machen und sie sozial in die Universität zu integrieren", sagt ISZ-Leiter Walter Eckel. Vor allem sind es kulturelle Projekte, die die Integration und das Zugehörigkeitsgefühl fördern. Die "Capella Carolina", ein international besetzter Chor mit über 250 Mitgliedern, und das Orchester des ISZ beispielsweise, die im letzten fahr erfolgreich auf Tournee in Chile waren. Darüber hinaus wartet die Einrichtung mit vielfältigen Sonderprogrammen auf. Unter anderem bietet das ISZ kanadischen und amerikanischen Studierenden aus den Partnerregionen Baden-Württembergs ein sprach- und landeskundliches Seminar an - zur Vorbereitung auf das Studienjahr an den Landesunis. Das neueste Projekt besteht mit der Chinese Culture University in Taipei: Im September reisen zwanzig Studierende aus Taiwan an den Neckar, um hier Deutsch zu lernen.

Walter Eckel hat noch weitergehende Pläne. Wie seinem Vorgänger Diether Raff liegt ihm besonders die Förderung des deutschen Spracherwerbs in den Heimatländern am Herzen. Schließlich hatte Eckel im Auftrag des Landes Buden-Württemberg in Chile an der Pontificia Universidad Católica, einer der renommiertesten Privatuniversitäten Lateinamerikas, Deutschkurse für Hörer aller Fakultäten eingerichtet. Und er unterstützt seinen Freund, den chilenischen Politikwissenschaftler und Heidelberger Alumnus Prof. Carlos Huneeus, tatkräftig dabei, die Kooperation der Heidelberger Universität mit den Rechts- und Sozialwissenschaften in ganz Lateinamerika zu intensivieren. So weben Institutionen der Universität und Heidelberger Ehemalige gemeinsam am weltweiten Heidelberger Netzwerk.

Peter Saueressig

 


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Heidelberg, den 23. Mai 2003