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   ALUMNI REVUE - MÄRZ 2005
       

    
    
 

Titel


Wo die Universität zu Hause ist

Alte und Neue Universität

Die eingebürgerten Namen der beiden repräsentativen Gebäude am Universitätsplatz können schon mal zu Missverständnissen führen. Es ist keineswegs so, dass das eine dem anderen den Rang abgelaufen hat, nun etwas besitzt, was das andere einmal in früheren Zeiten innehatte. Nein, die Bezeichnungen "Alte Universität" und "Neue Universität" weisen lediglich auf das unterschiedliche Alter dieser beiden Großbauten hin. Streng genommen ist die Alte Universität das Zentrum der Ruperto Carola. Denn in dem Anfang des 18. Jahrhunderts erbauten "Domus Wilhelmina" - so der ursprüngliche Taufname nach Kurfürst Johann Wilhelm - leiten Rektor Prof. Peter Hommelhoff, die Prorektoren und andere Mitarbeiter die Geschicke dieser Hochschule. Die Neue Universität entstand 200 Jahre später, in ihren Räumen werden Vorlesungen verschiedener Fakultäten abgehalten. Der Heidelberg-Alumnus und amerikanische Botschafter in Berlin, Jacob Schurman, war bekanntlich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eingesprungen, um das dringend notwendige Bauprojekt Ende der 1920er Jahre finanziell zu ermöglichen; in den USA betrieb er erfolgreich - wie wir heute sagen - Fundraising. Bekannt ist auch die Geschichte der Inschrift "Dem lebendigen Geist" über dem Eingangsportal, die ab 1936 vorübergehend dem "deutschen Geist" gewidmet wurde; parallel dazu ersetzte man die Pallas Athene-Plastik durch einen Reichsadler. Die Geschichte eines anderen Bauschmucks aber, der in diesen finsteren Zeiten die auf Linie gebrachte Universität ebenfalls symbolisieren sollte, kennen nur die wenigsten. Werner Bomm, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar, erzählt beim Abstieg in das Kellergewölbe des im Gebäudeensemble der Neuen Universität integrierten Hexenturms, dass man diese Räume ja am liebsten als Büchermagazin nutzen würde. Doch die große Feuchtigkeit macht dies unmöglich. Stattdessen stößt man in diesen tunnelartigen Hallen auf die überdimensionale Büste eines Kriegerkopfs mit Stahlhelm. Der hing zwischen 1935 und 1945 über dem heutigen Eingang zum Historischen Seminar und wies damals auf das 1933 dort neu eingerichtete Kriegsgeschichtliche Seminar hin. Heute wirkt dieser merkwürdige Kopf wie ein Mahnmal. In den oberen Etagen der Neuen Universität dagegen ist seit 1945 die zwischenzeitlich getilgte Erinnerung an den Stifter Jacob Schurman wieder lebendig - und nicht nur dort, wie die Aktivitäten des Heidelberg Center for American Studies zum Beispiel mit ihrer Schurman-Lecture beweisen.

Oliver Fink

 


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Heidelberg, den 22. März 2005