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   ALUMNI REVUE - MÄRZ 2005
       

    
    
 

Titel


Wo die Universität zu Hause ist

Max-Weber-Haus

"Man könnte fast Eintritt verlangen". Dr. Monika Gardt ist sich der touristischen Qualitäten ihres Arbeitszimmers durchaus bewusst. Der Blick aus dem Fenster der kommissarischen Direktorin des Internationalen Studienzentrums (ISZ) fällt zuerst auf Heidelbergs berühmtestes Baudenkmal, die Schlossruine, und schweift dann weiter nach rechts unten, wo sich die Altstadt mitsamt den Türmen diverser Kirchen und denen der Alten Brücke in klassischer Pa­norama-Ansicht präsentiert. Seit 1992 hat das ISZ seinen Sitz in dem am rechten Neckarufer gelegenen Max-Weber-Haus in der Ziegelhäuser Landstraße 17. Vorbereitet werden dort ausländische Studierende auf ein Fachstudium in Deutschland.

Ebenso bedeutend wie die schöne Aussicht ist der historische Hintergrund des Hauses. Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass die Mitte des 19. Jahrhunderts im Auftrag des Geheimen Finanzrats Georg Friedrich Fallenstein erbaute Villa Heidelbergs traditionsreichstes Professorenwohnhaus ist. Gelebt haben hier unter anderem der His­toriker Georg Gervinus und der Theologe Ernst Troeltsch. Anfang des 20. Jahrhunderts zog dann ein prominenter Enkel Fallensteins ein: Max Weber, der Begründer der modernen Sozialwissenschaften. Das inzwischen nach ihm benannte Haus wurde von da an zu einem intellektuellen Treffpunkt, dessen Ruf weit über die Stadtgrenzen hinaus reichte. Nach dem Tod ihres Mannes 1920 führte Marianne Weber die Tradition des "Jour fixe" am Sonntagnachmittag bis in die 1950er Jahre fort. Die Klinke in die Hand gaben sich bei den Diskussionsrunden im Grünen Salon der Villa neben Heidelberger Wissenschaftlern auch zahlreiche Künstler und Politiker - von Ernst Toller, dem pazifistischen Schriftsteller, bis zum ersten deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss. In einer Mappe mit Materialien zur Geschichte des Hauses, die das ISZ angelegt hat, findet sich eine Auflistung von Vorträgen, die bei diesen Treffen gehalten wurden. Das alles beherrschende Prinzip: Weltoffenheit - und im Hinblick auf die Gäste: ein "bunter Haufen", wie es Monika Gardt formuliert. Was übrigens zur jetzigen Funktion des Hauses sehr gut passt. Noch immer kommen Besucher von überall her, die das Max-Weber-Haus von früher kennen. Und manche unter ihnen wollen keine große Besichtigung. Sie setzen sich einfach auf die Terrasse mit Schlossblick, um in Erinnerungen zu schwelgen. Eintritt wird natürlich nicht verlangt.

Oliver Fink

 


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Heidelberg, den 22. März 2005