Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Titel

Drei Graduiertenschulen und zwei Exzellenzcluster

Nicht nur für das Zukunftskonzept gilt: Kooperationen und Interdisziplinarität sind Trumpf. Das schlägt sich bei den in beiden Runden der Exzellenzinitiative bewilligten Graduiertenschulen und Exzellenzclustern nicht zuletzt in der engen Zusammenarbeit mit den außeruniversitären Einrichtungen vor Ort wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem European Molecular Biology Laboratory (EMBL) oder den hiesigen Max Planck-Instituten nieder. Hier ein Überblick:

 

Insgesamt drei Graduiertenschulen öffnen demnächst ihre Pforten für Doktoranden aus aller Welt - eine hat es bereits getan. Denn die im vergangenen Jahr bewilligte Graduate School of Fundamental Physics hat ihre Arbeit schon aufgenommen. Hier möchte man die tiefen Verbindungen zwischen Astrophysik, Kosmologie, Teilchenphysik und komplexer Quantenphysik bei der Ausbildung einer neuen Physikergeneration nutzbar machen und offenlegen. In der zweiten Runde des Wettbewerbs hinzugekommen ist die Heidelberg Graduate School of Mathematical and Computational Methods for the Sciences: Mit seinen zentralen Bereichen Mathematische Modellierung, Simulation und Optimierung hat sich das Wissenschaftliche Rechnen zu einer Schlüsseltechnologie für das Verständnis und die Bewältigung wissenschaftlich-technischer Herausforderungen entwickelt. Dieser Ansatz wird mittlerweile als dritte Säule neben Experiment und Theorie angesehen - so unterschiedliche Dinge wie der Entwurf effizienter Brennstoffzellen oder die Risikoanalyse historischer Bauwerke können damit untersucht werden. Und schließlich werden sich Doktoranden bei der Erforschung biologischer Prozesse zukünftig in der Hartmut Hoffmann-Berling International Graduate School of Molecular and Cellular Biology an den rasanten Entwicklungen in den Lebenswissenschaften und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten für medizinische und biotechnologische Anwendungen aktiv beteiligen können.

 

Das Forschungsspektrum der Universität Heidelberg erfährt eine Bereicherung durch zwei Exzellenzcluster, wobei auch hier der in der ersten Runde der Exzellenzinitiative geförderte Forschungsverbund Cellular Networks bereits seine Arbeit aufgenommen hat. Er widmet sich der Untersuchung molekularer Netzwerke, die innerhalb von Zellen und damit innerhalb eines gesamten Organismus dafür sorgen, dass biologische Systeme funktionieren und sich an ihre Umwelt anpassen können. Ziel ist es, das Verhalten und die dynamische Veränderung dieser komplexen Netzwerke zu beschreiben und ihre Regulationsmechanismen zu verstehen. Um die Beziehungen zwischen zwei Kontinenten geht es schließlich in dem Exzellenzcluster Asia and Europe in a Global Context: Shifting Asymmetries in Cultural Flows. Wie der Titel bereits andeutet, waren diese zwar immer intensiv und spannungsreich, zugleich aber meist asymmetrisch - was die beteiligten Wissenschaftler übrigens nicht als Mangel, sondern als Normalzustand kultureller Beziehungen ansehen, der schöpferische wie destruktive Energien freisetzt. In vier Forschungsfeldern - Regierungskunst und Verwaltung, Öffentlichkeit und Medien, Gesundheit und Umwelt sowie Geschichte und Kulturerbe - wollen Vertreter aus historischen und gegenwartsbezogenen Europa- und Asienwissenschaften nun vor allem Erscheinungen untersuchen, die sich zwischen Einzelkulturen, Sprachräumen und Staaten sowie den entsprechenden Fächern gebildet haben.

 

Oliver Fink

 

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Stand: 6. Januar 2008
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Nr. 19 / Winter 2007/2008
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