Alumni in aller Welt

Graduiertenakademie bietet Promovierenden praktische Hilfe

Servicestelle für Doktoranden

Wohnung? Immatrikulation? Promotionsordnung? Krankenkasse? Aufenthaltsgenehmigung? Am Anfang einer Promotion gibt es viel zu organisieren. Gerade Doktoranden aus dem Ausland brauchen oft Orientierungshilfen, wenn es um das "Drumherum" der Dissertation geht.

Praktische Handreichungen für Doktoranden aus dem Aus- und Inland bietet seit Herbst letzten Jahres die Servicestelle der Graduiertenakademie der Universität Heidelberg an. Mittel aus der Exzellenzinitiative helfen nun, das Angebot weiter auszubauen. "Was ist am Anfang der Promotion wichtig? Da haben viele Auskunftsbedarf, wenn es um grundlegende Fragen geht", meint Stephanie Marchal.

An die Servicestelle gerichtete Emails und Anrufe landen bei ihr. Auch verweisen die Dekanate ihre Doktoranden bei allgemeinen Fragen an Marchals Büro. "Wir vermitteln keine Doktorväter, aber geben auch Hinweise, wie man welche findet," erläutert die Mitarbeiterin der Graduiertenakademie diesen Teil ihrer Arbeit. Aber auch Hilfestellungen bei bürokratischen Problemen seien oft gefragt: Das fange schon mit dem Ablauf der Einschreibung an der Universität als Doktorand an, meint Stephanie Marchal. "Wichtig ist, dass Graduierte in der Servicestelle einen Anlaufpunkt haben. Bei Fragen, die wir nicht selbst beantworten können, vermitteln wir an die jeweiligen Ansprechpersonen weiter."

Kurse und Software

Neben der direkten Beratung bietet die Servicestelle auch ein Seminarprogramm speziell für ausländische Doktoranden an. Die Kurse werden durch das "Stipendien- und Betreuungsprogramm" des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) finanziert. Ein solcher Kurs bietet beispielsweise Deutsch als wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fachsprache oder Englisch für Doktoranden der Lebenswissenschaften an, in einem anderen wird ein effizientes "Projektmanagement" der eigenen Doktorarbeit vermittelt. Durch die Förderung des DAAD bleibt die Teilnahmegebühr konkurrenzlos günstig. Eher praktische Hilfe leistet die Einrichtung durch die Bereitstellung einer Literaturverwaltungssoftware für alle Doktoranden der Universität.

Betreuung ausgeweitet

Einen neuen Schub erlebt die Arbeit der Servicestelle auch durch den Erfolg der Universität Heidelberg bei der Exzellenzinitiative des Bundes. Konnte bisher nur eine Wissenschaftliche Hilfskraft finanziert werden, kann nun ein hauptamtlicher Mitarbeiter eingestellt werden. "Dadurch kann natürlich auch die Betreuung von Graduierten internationaler Herkunft viel besser geleistet werden", freut sich Stephanie Marchal.

Dass die Servicestelle auf diese Weise ausgebaut werden kann, erleichtert auch die Arbeit von Dr. Katharina Fuchs-Bodde von der Graduiertenakademie. Denn die praktischen Hilfestellungen bilden nur ein Standbein der Arbeit der Einrichtung Zusammen mit den anderen Mitarbeitern der Einrichtung ist Fuchs-Bodde für die Koordination der anderen Schwerpunkte verantwortlich: Die Unterstützung der Fakultäten bei der Einrichtung von strukturierten Promotionsprogrammen und Graduiertenschulen, der Aufbau eines Veranstaltungsprogramms zu berufsrelevanten Zusatzqualifikationen, die einheitliche Außendarstellung und das internationale Marketing der Promotionsprogramme sowie die Abwicklung der Vergabeverfahren für Stipendien aus Landesmitteln.

Nicht nur für den Einstieg zur Promotionsvorbereitung an der Ruperto Carola ist die Servicestelle die richtige Adresse: Für Doktoranden, die bereits an der Universität Heidelberg forschen, können - ebenfalls aus DAAD-Mitteln - Abschlussstipendien und "Research assistentships" speziell für ausländische Doktoranden angeboten werden. Zwar seien das "nur kleine Stipendien mit einer Laufzeit von vier bis fünf Monaten", meint Dr. Fuchs-Bodde, hätten dafür aber eine große Wirkung: "Gerade in der Abschlussphase einer Promotion kann das eine wichtige Hilfe sein".

Gabriel A. Neumann